Werewolves Within ist quasi das filmgewordene Kartenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ in dem ein Dorf von Werwölfen heimgesucht wird. Beendet ist das Spiel dann wenn entweder die Werwölfe gefunden wurden oder alle Dorfbewohner tot sind. Basieren tut der Film allerdings auf dem gleichnamigen Ubisoft Spiel, welches das gleiche Prinzip hat. Somit also eine Videospielverfilmung als Whodunnit.
Dabei sollte man direkt erwähnen, dass Werewolves Within kein reinrassiger Horrorfilm ist, sondern eine kleine Horrorkomödie die durch ihre schrulligen Dorfbewohner lebt aber auch die Horrorpassagen nicht zu kurz kommen lässt. Als Rätsel taugt der Film da allerdings weniger, denn soweit sind die Rollen eigentlich klar, doch bereiten die 95 Minuten eine Riesenfreude.
Als der neue Sherriff Finn in das Dorf beaversfield kommt, gibt es eine Reihe von Morden die auf einen Wolf deuten. Als jedoch bei einem Schneesturm die Dorfbewohner im lokalen Hotel unterkommen, scheint der Mörder einer von ihnen zu sein. Wie erwähnt kommt der Horror hier nur phasenweise und äußert sich vorallem in vorhersehbaren Jumpscares und Angriffszenen. Da der Fokus aber ohnehin auf der Dorfgemeinschaft liegt fällt das nicht weiter ins Gewicht. Trotz begrenzten Budgets gibt es hier praktische Effekte bei der Verwandlung die sich sehen lassen können.
Das Finale ist ein spannendes Versteckspiel auch wenn die Auflösung des Werwolfes leicht durchschaubar ist. Am interessantesten ist er, wenn er die Kleinstadtgemeinschaft seziert und ihre Vorurteile und Tendenzen hervorhebt, um ein faszinierendes Bild unserer eigenen Gesellschaft zu zeichnen, ohne dabei den Nervenkitzel des Genres, den Spaßfaktor oder den Unterhaltungswert zu opfern. Der Ton ist unbeschwert, aber unter der Oberfläche brodelt es gewaltig. Da die Geschichte jedoch nie die komödiantischen Aspekte beiseite lässt, haben die spannenden Momente nicht die gleiche Wucht wie die Lustigen.
Aber für jeden Zuschauer sollte hier etwas dabei sein. Denn Werewolves Within ist seichte Unterhalt mit einigen tollen Effekten im Finale, gute Darsteller und einem flotten Ende. Hier darf keine Zeit verloren werden und für Ballast ist nicht viel Platz. Also wer Lust auf eine unbeschwerte Zeit hat finden hier eine niedliche Horrorkomödie. Schade, dass Spieleverfilmungen sonst fast immer so misslungen sind.
Empfehlenswert für Halloween weil: der charmante Spaß in Beaversfield mit seiner lockeren Art ganz großen Spaß macht. Die richtige Mischung aus Klamauk und einer feinen Prise Horror sorgt dafür dass für jeden etwas in dieser Wundertüte dabei ist.
Regie: Josh Ruben
Drehbuch: Mishna Wolff
Darsteller: Sam Richardson, George Basil, Milana Vayntrub
Cinematographer: Matt Wise
Altersfreigabe: Ungeprüft
Lauflänge: 102 Minuten
Erscheinungsjahr: 2019
Budget: Unbekannt
Box-Office: 937.000$
Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Signature Entertainment
