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Wish Upon Review

Wish Upon

von Sean Theumer

Die Filmografie von John R. Leonetti ist wahrlich kein Fels in der Brandung. Der ehemalige Kamermann von James Wan probierte sich mit Annabelle selbst im Conjuring Universum, doch lieferte einen der schlechtesten Horrorfilme aus dem Jahr 2014 ab. Mit Wolves at the Door inszenierte er den Mord an Sharon Tate als klischeetriefenden Slasher, der durch seine dummen Charakterentscheidungen die Opfer verhöhnt und seine grausigsten Momente kurz vorm Abspann mit Originalbildern und Interviews hat. Wish Upon schlägt nun in die Kerbe Jugendhorror, der Teenagern einer bösen Gefahr aussetzt.

Leider bekommt man im Internet keine Kenntnis darüber, welcher Anspruch bei der Inszenierung von WIsh Upon gehegt wurde. Denn natürlich trieft auch Wish Upon aus allen Löchern wenn es um Klischees geht, läuft routiniert ohne Überraschungen zum Ende und ist brutalst auf ein familienfreundliches PG13 abgemildert. Aber daraus entsteht tatsächlich eine Faszination, der man sich auch unfreiwillig nicht beugen kann. Alles entwickelt eine „Scheiß drauf, wir machen das einfach so“-Stimmung und Leonetti bolzt seinen Film in knapp 90 Minuten über die Ziellinie.

Eine Bewertung erschwert dies jedoch, da man sich nicht sicher sein kann, aus welcher Intention dieser Spaß enstanden ist. Oftmals möchte man vor Komik schon anfangen zu kichern, doch der Film will das offenbar nicht, nur um im nächsten Moment Horrorstandards durch den Kakao zu ziehen (oder eben auch nicht, wer weiß das schon). Wish Upon hat laute Töne als Spannungsindikator, schaltet in seinen Todesszenen immer weg wenn etwas passiert und ist von allen Schauspielern auch recht hölzern gespielt. Einzig Joey King kann einem wirklich Leid tun, denn sichtlich bemüht versucht sie hier eine tolle Leistung abzuliefern, doch ist dies schwer, wenn man ein einziges Klischee darstellt.

Einige Szenen haben ein tolles Build-Up, an denen übrigens auch klar wird, dass Final Destination hier beim Verfassen des Drehbuches Pate gestanden hat. Doch die Szenen ist spannend aufgebaut, legen falsche Fährten, nur werden sie recht lieblos aufgelöst. Das Finale von Wish Upon versucht sich anfangs neunmalklug indem es die Protagonistin als unbesiegbaren Kreislauf darstellen möchte, die es schafft die Mächte des Bösen zu besiegen. Doch mit einem letzten Clou wird uns ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, nämlich mit einem Ende, welches man in dieser Konsequnez doch nicht so erwartet hätte.

War das nun alles so parodistisch und spaßig gemeint oder ist Wish Upon eine einzige Totgeburt? Nun ja, wer kann das schon sagen, außer John R. Leonetti selbst. Sollte er es auch nicht wissen, bleibt es bei einem Mysterium. Auch euch sollte es leicht fallen Wish Upon zu hassen, doch total bekloppten Spaß mit diesem Teil zu haben, ist gar nicht so weit entfernt wie ihr denkt. Und auch wenn es manchmal lautes Lachen war oder ein heftiger Schlag auf die Stirn. Wish Upon hat mich auf ganz stumpfe Art und Weise fasziniert. Schande über mein Haupt.

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Splendid Film

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