Dass ein Leben in einer Siedlung nicht immer friedlich verläuft, sollte jedem klar sein. Wer eine realistische Darstellung dieses Konflikts sehen möchte, irrt sich mit „Bad Neighbors“ allerdings gewaltig! Der Film karikiert diesen klassischen Konflikt gnadenlos und ist dazu noch ein Vertreter der gnadenlosen Komödienszene, die meist aus Sexismus und Vulgärismus besteht. Grundlegend lässt sich Bad Neighbors jedoch so simpel beschreiben wie er gestrickt ist. Seth Rogen – Der Name ist Programm und selbstverständlich eine totales Indiz auf die Inszenierung, die sich irgendwo zwischen Party und Spießerszene auffindet und den Clinch der beiden Seiten ordentlich aufzeigt, sich jedoch nicht völlig auf ein Spaßfeuerwerk einlässt. Zudem sticht Bad Neighbors durch die angedeutete Charakterisierung seiner Protagonisten deutlich aus der sonstigen Schicht üblicher Komödien hervor. Zumindest engagiert sich Regisseur Nicholas Stoller für eine Moral, indem er die Folgen zeigt und sich um einen guten Ausgang kümmert. Diese Faktoren bleiben jedoch überflüssig, da die eindeutige Fokussierung auf dem Clinch zweier Fraktionen liegt.
Und wenn zwei völlig verschiedene Welten aufeinander treffen, dreht „Bad Neighbors“ völlig ab und amüsiert den Zuschauer durch den ständige Steigerung von diversen Extremen und schafft es fast, auf gesamter Laufzeit zu unterhalten. Die Inszenierung ist klar auf die Zielgruppe abgestimmt und so ist es nicht wunderlich, dass die Kamera sich ausschließlich für leicht bekleidete Mädchen interessiert, Ekel höher gestellt ist als Niveau und die Großteil der Jokes nicht zuletzt durch dümmliche Aktionen oder sexistischen Einzelteilen besteht. „Bad Neighbors“ bietet genau das, was der Zuschauer sehen will, überschreitet jedoch manchmal ein Limit maßlos indem er über die Stränge schlägt (insbesondere wenn es um das Abpumpen von Muttermilch geht). Die Stars sind gut aufgelegt und haben sichtlich Freude an der ganzen Sachen, wenn auch Seth Rogen den typischen Kiffer wieder nicht richtig ablegen kann. „Bad Neighbors“ übersteigt auch nicht die filmische Qualität von Durchschnitssware, amüsiert jedoch aufgrund seiner gut gelaunten Schauspieler, der stellenweise äußerst lustigen und vorallem deftigen Inszenierung (Die FSK muss wohl an einigen Stellen abgelenkt gewesen sein)des Clinchs und die kurzen Laufzeit ein nettes Filmchen geworden. Auch wenn die Karikierung manchmal ungeahnte Höhen einnimmt und die Abwechslung von Humor und Ernsthaftigkeit nicht immer übereinstimmt. Schade nur, dass der Trailer einige der witzigsten Szenen schon gespoilert hat!
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