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Alice, Sweet Alice

31 Days of Fright – Tag 16

von Robin Längert

In der Mitte der Siebzigerjahre erschien ein rauer Horrorfilm, der als wegweisend für den Slasher gezählt wird – und dabei selbst auf entscheidende Genrevertreter zurückgreift: Alice, Sweet Alice. Oder wie er zu Zeiten seiner Kinoauswertung hieß: Communion – Messe des Grauens.

In den frühen Sechzigerjahren einer amerikanischen Kleinstadt wird Karen bei ihrer Kommunion von einer unbekannten Person mit gelben Regenschirm ermordet. Ihre aggressive Schwester Alice wird dieses Mordes beschuldigt. Nachdem kurze Zeit später eine weitere Person stirbt, ist sich Alice sicher: Karen ist zurück – und tötet.

Regisseur Alfred Sole, der ebenso als Co-Autor und Produzent tätig ist, ließ sich offensichtlicher Weise von dem drei Jahre zuvor erschienenen Mystery-Drama Wenn die Gondeln Trauer tragen inspirieren. Doch statt eine spirituelle Sichtweise auf die Geschehnisse einzunehmen, übt er eine überspitzte Kritik an den christlich-amerikanischen Konservatismus aus. Dass er dafür recht plakative Mittel nutzt, büßt dem Unterhaltungsfaktor keinesfalls ein.

Auch vom zeitgegenwärtigen Giallo-Genre bendient sich der Whodunit-Horror und zählt dabei auf raue, harte Gewaltmomente, die in ihrer Seltenheit einen immer noch ausreichend Wirkung haben. Auch die Regenmantel-Gestalt „sticht“ aufgrund ihrer eindringlichen Erscheinung noch immer heraus. Zwar ist das Schauspiel größtenteils von Overacting geplagt und die Charaktere sind nicht interessant genug, um den gesamten Film tragen zu können. Trotzdem lohnt sich ein Blick in diesen Genreklassiker!

Empfehlenswert für Halloween, weil das ambivalente Whodunit-Spiel und die Giallo-Elemente eine atmosphärische, wenn auch recht altmodische Unterhaltung bieten. Ein 50 Jahre alter Film darf sich aber auch solche Mängel erlauben.  

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