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Rumpelstiltskin

von Sean Theumer

Die 90er Jahre haben einige bescheuerte Horrorfilme hervorgebracht. Dass ausgerechnet der Leprechaun noch einen bekloppten Bruder namens Rumpelstiltskin spendiert bekommt, war nicht so wirklich abzusehen. Auch wenn dieser eure Nerven des guten Geschmacks strapazieren, Rumpelstiltskin ist ein Film wie er nur in dieser Dekade enstehen konnte.

Statt einem reimenden Kobold haben wir jetzt einen teils reimenden teils altertümlich sprechenden Goblin, der bei Verlieren einer Träne auf seiner Statue den größten Wunsch des weinenden erfüllt, dafür aber das erstgeborene Kind klauen und umbringen will. Lose basierend auf das Märchen beginnt der Film im 14 Jahrhundert und borgt sich quasi das Set von Leprechaun 2. Ein Kind wird gerettet, Rumpelstilzchen als Statue in die ewige Verdammnis verbannt und dann wird zur Neuzeit geschnitten.

Ins Amerika der 90er mit Hip Hop Mucke zu einem Überfall bei dem ein Polizist stirbt. Seine Frau lässt sich natürlich von einer Freundin bequatschen, die an das Übernatürliche glaubt. So kommt sie in den Besitz der Statue und lässt Rumpelstiltskin frei. Was dann passiert, ist eigentlich nicht in Worte zu fassen. Statt einem Terrorfest beginnt eine Hetzjagd in dem Rumpelstilzchen Motorräder und Tanklaster klaut, eine elendig lange Verfolgungsjagd daraus entsteht und immer wieder dumme Witze eingebaut werden.

Knackig blutig wird es dabei auch ab und zu, aber Rumpelstiltskin ist eindeutig als Komödie konzipiert und scheitert dabei äußerst unterhaltsam. Nicht weil er nicht witzig ist, im Gegenteil. Die Witze sind so flach geschrieben und vorgetragen, dass man lachen muss. Das Geschehen ist dabei so unglaublich absurd und Max Grodénchik als titelgebender Antagonist so überspitzt, dass es unmöglich ist hier keinen Spaß zu haben.

Klar, das ist so 90er Jahre angestaubt und mittlerweile sehr aus der zeit gefallen, aber für stumpfen Spaß sollte Rumpelstiltskin ausreichen, besonders in größerer Gruppe. Und immerhin gibt es qualitativ ein tolles Creature Design, handgemachte Effekte mit besonders zu Beginn saftigen Schusswunden und eine Geschichte die so hanebüchen aus Märchen zusammengeklaut ist. Und allein der Überfahr-Running Gag ist eine Sichtung wert.

Empfehlenswert für Halloween weil: Ihr bestimmt nie gedacht hättet, eine der längsten Verfolgungsjagden in einem Horrorfilm zu sehen. Indem ein Goblin Motorräder klaut oder mit Steven Spielberg Verbeugung einen Tanklaster fährt um zu töten. Jenseits des guten Geschmacks, aber ihr würdet lügen, wenn ihr sagt, dass das nicht manchmal mehr als genug ist.

Die Bildrechte obliegen ©Paramount Pictures

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