Dass Fright Night eine Fortsetzung bekommen hat, sollte angesichts des Erfolges keine große Überraschung sein. Seinen kleinen Kult hat sich der Film auch redlich verdient, denn die praktischen Spezialeffekte sind absolut sensationell und gerade die zweite Hälfte feuert im Minutentakt schleimiges Gematsche und Creature Horror aus allen Rohren. Und wie es sich nun für Fright Night Part II gehört, muss eine Fortsetzung eigentlich noch einen drauf setzen. Doch wie soll das funktionieren, wenn Teil 1 eigentlich nicht mehr zu toppen ist?
Man erweitert die Geschichte um Peter Vincent und Charly einfach, indem letzterer aufs College geht, mehrere Therapiestunden hinter sich hat, die ihm helfen das Erlebte zu verarbeiten und ihn davon zu überzeugen, dass Vampire nicht real sind. Peter hat seine Sendung weiterhin, doch gezeichnet vom Vampirterror glaubt kein Produzent mehr an ihn. Zu dumm nur, dass Vampir Jerry Dandridge auch noch eine Schwester hat, die sich für den Mord an ihrem Bruder rächen will.
Das ist sequeltypisch etwas weit hergeholt, doch Fright Night Part II beginnt dabei recht stimmig mit bunt gekleideten Vampiren auf Rollerskates, die schreiend lechzend über den Campus fahren. Diesen Vibe greift der Film leider nur in diesen wenigen Minuten auf. Auch das sexuelle Erwachen am College dient eigentlich nur als Aufhänger die versuchte Verführung von Regine an Charly aufzuzeigen. Wenig Subtext also verborgen für das Setting.
Wer wiedermals deftigen Vampirhorror sucht, muss sich auch etwas gedulden. Die erste Hälfte nimmt sich Zeit für die Auswirkungen bei Charly und Peter, die Schwierigkeiten am College und die langsame Heimsuchung von Regine. In der zweiten Hälfte bekommen wir aber genau das, was wir erwarten. Die Effekte sind in ihrer Ausführung etwas weniger qualitativ, aber eine deutliche Spur drastischer. Gerade im Finale suppt es wieder gewaltig, die Dynamik des Duos sorgt für ungemeinen Charme und Witz.
Der Horror bleibt bisweilen etwas auf der Strecke, Fight Night Part II versteht sich ebenfalls als Horrorkomödie. Der Schrecken wird dadurch immer abgemildert durch Sprüche oder den dumpfbirnigen Sidekicks von Regine. Der Film bleibt damit etwas hinter seinem Vorgänger, was bei der Messlatte wenig verwunderlich ist. Aber erneut eine charmante Gruselkomödie mit genug Schauwerten in der zweiten Hälfte um als sympathisches Produkt seiner Zeit zu stehen ist hier entstanden. Einen Tipp noch für Menschen die auf der Suche nach einer deutschen Bluray sind: Die spanische Importbluray von Amazon für 14€ hat deutschen Ton!
Empfehlenswert für Halloween weil: Deftiger Vampirsplatter gepaart mit Collegehumor. Auch wenn der Vorgänger unerreicht bleibt: Die Effekte und Roddy McDowall sind nur zwei gute Gründe zumindest ein kleines 80er Double Feature im Wohnzimmer zu zünden.
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