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Halloween (2018)

von Robin Längert

Der mittlerweile fünfte Neuversuch und elfte Spielfilm der Halloween-Reihe führt zum Beginn des Franchises; nach Haddonfield. Jamie Lee Curtis alias Laurie Strode, sowie der originale Myers-Darsteller Nick Castle sind ebenfalls mit von der Partie. Darüberhinaus beteiligte sich der Halloween-Godfather persönlich, John Carpenter, an dem von Blumhouse produzierten Horrorfilm – als ausführender Produzent, sowie als Komponist. Wird dies also endlich wieder ein gelungenes Halloweenfest mit Myers?

Drehbuchautor Danny McBride, hauptsächlich als Darsteller aus Komödien bekannt, entschied sich dafür, alle gedrehten Fortsetzungen, einschließlich des Teils von 1981, komplett zu ignorieren und ein direktes Sequel des Originals zu machen. „Direkt“ bedeutet in diesem Falle trotzdem 40 Jahre nach den Ereignissen aus Teil 1. Damit schaffen sich die Macher nicht nur Platz für Neuinterpretationen, sondern können auch unabhängiger ihre eigene Geschichte erzählen. An diesem Punkt könnten einige Zuschauer auf Enttäuschungen treffen, denn allzu weit ist das Plot-Korsett nicht. Schließlich ist es wieder Halloween in Haddonfield, Laurie kämpft wieder ums Überleben und Myers Psychiater ist wieder mit auf der Jagd nach ihm mitsamt eines Polizisten. 

Der Schein trügt jedoch, denn Regisseur David Gordon Green dreht in den letzten Momenten oft den Spieß ein kleines bisschen um. Das macht er mit viel Feingefühl ohne erzwungenen 180 Grad-Drehungen. Dadurch kommt es ebenfalls zu zahlreichen Zitaten des Originals, die glücklicherweise nicht allzu sklavisch wirken. 

Green erzeugt in Haddonfield eine Atmosphäre, als wäre die Zeit stehen geblieben. Diese allein macht einen großartigen Part der Wirkung von Halloween aus. Diese wird besonders durch viel Ruhe und einer ausführlichen Exposition kreiert, wie sie heutzutage in kaum einem modernen Blockbuster zu finden ist. Dabei vergisst er nie den Zuschauer an kommende Grausamkeiten in Form von innovativen Details zu erinnern, um den düsteren Ton inmitten des kleinen Familiendramas nicht zu vergessen. Das alles schafft in seiner zweiten Hälfte mitsamt des brandneuen Scores von Carpenter seine finale Zündung, die tatsächlich enormen Spaß macht.

Lediglich anzukreiden sind ein paar lächerliche Situationen, die voller Naivität sind. Vielleicht soll es jene Naivität sein, wie sie in 40 Jahre alten Horrorfilmen zu finden ist. Durchaus passend ist dieser retrospektive Stil jedoch nicht. Das ist trotz alledem vollkommen zu verkraften, denn Greens Liebe zur Realisierung dieses Projektes ist in jeder Szene spürbar – sei es bei der Beleuchtung, den Suspense-haltigen Perspektven oder dem schaurig-schönen Sounddesign. Darüber hinaus wartet ein hochspannender Showdown auf, der den elften Teil des Franchises mit Würde abschließt.

Man kann überrascht von Greens Halloween sein, dessen Potenzial zum Scheitern viel zu groß war. Fans können jedoch getrost aufatmen, denn das Endprodukt bietet einen rundum zufriedenstellenden Kinobesuch, welchen man definitiv mit einem befriedigtem Lächeln verlässt.

Empfehlenswert für Halloween, weil Halloween.

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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