Advent, Advent, der Tower brennt. Ja, Stirb langsam war für das moderne Actionkino so etwas wie der Urknall. Dass er bis heute einen erheblich Einfluss auf seines Genre-Gleichen ausübt, ist seit dieser Woche im Kino bei Skyscraper zu sehen. Doch wie viel Qualität nimmt der Blockbuster mit Dwayne Johnson von seinem Vorbild mit?
Allen voran die gute Nachricht: Skyscraper ist ein waschechter Actionfilm. Wie oft wurde man schon von dem Genre enttäuscht durch nicht genügender Spannung oder spärlichen Ausbrüchen. Doch diese Sorgen kann man in diesem Falle mit ruhigem Gewissen von Bord werfen. Es ist eine ähnliche Überraschung wie bei Deepwater Horizon, der ebenfalls eine unerwartete Intensität verbirgt. Der Unterschied zwischen den beiden Filmen liegt jedoch in ihrer Ernsthaftigkeit.
Ja, Skyscraper macht ernst. Wer hier den auflockernden Flair á la Bruce Willis sucht, ist am falschen Ort. The Rock ist in diesem Film nämlich nicht großartig für Späße oder Sidekicks zu haben. Das sollte jedoch kein Problem für den Zuschauer sein, der den Edel-Trash trotz alledem stellenweise sehr amüsant finden wird. Da kann man den überschwänglichen Anekdoten an Stirb langsam und plakativen Familienidealen, die einem der Film augdrängt, zum Glück verzeihen.
Der guten Unterhaltung ist darüber hinaus noch weitere, technische Kleinigkeiten anzukreiden: Für einen Actionfilm mit übersichtlichem Setting ist das Sounddesign noch etwas zu standardisiert. Hier hätte man für die heutigen Verhältnisse noch einiges herauskitzeln können. Besonders bemerkbar macht sich dies im IMAX, wo sich zusätzlich seine Unbrauchbarkeit für das 3D-Format bemerkbar macht. Schließlich wurde Skyscraper analog gedreht. Wer also clever sparen möchte, sollte einen großen Bogen um eine 3D-Vorstellung des Action-Thrillers machen – andernfalls werdet ihr über den Tisch gezogen.
Sobald die Action beginnt, zieht sie sich konsequent bis zum Ende hin durch – und das mit einer reichlichen Dosis Spannung. Dass der Kitsch ebenfalls nicht an seiner Konsequent schwächelt, kann sicherlich auch als störend empfunden werden. Liegst das Actioner-Herz jedoch am rechten Fleck, weiß man sicherlich damit umzugehen.
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