In den 90er Jahren revolutionierte James Cameron mit seinem Day of Judgement die Inszenierung und Gestaltung von Action, 2003 erschuf Jonathan Mostow zwar kein Meisterwerk, befriedigte den Zuschauer jedoch mit gehörig Wumms! 2009 machte McG zwar die bisherige Terminator Geschichte etwas kaputt, hatte jedoch seine eigene dreckige Vision und machte einen sehenswerten Film. 2015 zerstörte Alan Taylor sein zweites Franchise nach Thor. Dabei liegt das allerdings nicht primär an der Geschichte, denn um im Terminator Universum jetzt noch irgendeine Logik finden zu können, bräuchte es intensive Zeitstunden der eigenen Forschung. Auch die beiden Filme nach Teil 2 servierten keinesfalls mehr eine überraschende Geschichte, stellten jedoch durch ihre eigene Überzeugheit (Teil 3 als massiv actionbelastetes Spektakel, Teil 4 als dreckig düstere Sause) einen beachtlichen Wert an Unterhaltung herbei. Nun könnte man sich die eigene Prämisse setzten, sein Hirn nicht sonderlich anzustrengen, doch so ist dieses Unterfangen im Sehprozess irgendwann nicht mehr möglich. Es ist erstaunlich, dass man für so wenig so viel Geld ausgegeben hat.
An Terminator Genysis stimmt beinahe alles nicht. Die Schauspieler sind entweder maßlos unterfordert oder einfach nur grottenschlecht. Während Arnie routinierte Sprüche wie in den 80er kloppen darf, die man dementsprechend auch schon oft gehört hat, und schauspielerisch sein Niveau hält, ist Jai Courtney wieder einmal der uncharismatische Fels in der Brandung zusammen mit Emilia Clarke, die hier leider keine gute Performance abliefert. Während allerdings auch in diesem Bereich nicht gerade die Stärken der Vorgänger lagen. Aber leider findet man auch in der Action keine Stärken. Während die Eröffnungsschlacht in der Zukunft zwar keinesfalls schlecht inszeniert ist, ist sie von seinem überbordenden CGI-Overkill geprägt, dass sich bereits nach kurzer Zeit blanke Ernüchterung einstellt. Zwar ist es schön anzusehen, dass sich „Terminator Genysis“ nicht von Actionszene zu Actionszene hangelt, allerdings sind auch die restlichen Szenen von zu viel CGI geprägt. Wenn Arnie sich mit sich selbst kloppt, sieht das so dermaßen animiert aus, dass man denkt sich in einem Videospiel wiederzufinden. Auch der in jedem Trailer angekündigte Busüberschlag kann nicht überzeugen (wegen CGI), zumal Christopher Nolan in The Dark Knight einen echten Stunt hatte.
Nachdem ein netter Twist im Trailer bereits gespoilert wurde, erwartet den Zuschauer keine Überraschung mehr und so schleppt sich der Film über seine 2 Stunden ohne große Höhepunkte oder Sinn für Logik. Dass das Ende selbstverständlich einen Ausblick auf eine Fortsetzung gibt und eine Szene während des Abspanns das noch mehr bestärkt, braucht es einen mächtig starken Film um das Terminatorfranchise wiederbeleben zu können. Seine guten Seiten hat Genysis, beispielsweise mit Referenzen zu den alten Filmen oder seinen ersten 20 Minuten. Das reicht jedoch nicht um das einzige Ziel des Films zu erfüllen. Unterhaltung.
Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Paramount