Platz 10: Cold War von Paweł Pawlikowski
Das osteuropäische Kino hat es mit am schwersten in der Kinolandschaft. Doch Gottseidank gibt es da Cold War, der die polnische Nachkriegszeit-Version von Casablanca bildet. In wunderschönen, schwarz-weißen 4:3-Bildern erzählt Pawlikowski von einem Paar, das sich aufgrund der politischen Gegenwart wiederholt verliert und wiederfindet. Es scheint, als stände ihnen alles im Weg, sie selbst nicht ausgeschlossen. Und doch verspüren sie eine Verbindung, die sie an ihre Grenzen bringt und ein einfaches Leben unmöglich macht. Wer den Zeitgeist jener Gegenwart nachempfinden möchte und sich darin fallen lassen kann, wird mit Cold War mehr als zufrieden sein.
Platz 9: The Florida Project von Sean Baker
Noch ein Mal Kind sein. Das ermöglicht Sean Bakers The Florida Project, der mit einem fantastischen Willem Dafoe, wie auch grandiosen Kinderdarstellern aufwartet. Während sich der gesamte Film nur im Motel und dessen Umgebung aufhält, ist man selbst während des Filmes an den Orten seiner Kindheit, wo man sich voller Naivität und Lebenslust umhertreibt. Es ist ein durchweg glaubwürdiger Film, dem man gerne zuhört, weil er bei allem, was er macht, ehrlich ist. Bis auf die Inszenierungsart des Endes, welches ich persönlich nicht allzu gelungen finde, ist der Film geradezu makellos.
Platz 8: Mission: Impossible – Fallout von Christopher McQuarrie
Tatsächlich hat es ein konventioneller Blockbuster in meine Jahresliste geschafft. Dieser ist von niemand anderem als vom Team Cruise/McQuarrie. Besser als jeder andere Teil des Franchises schafft es Fallout Story und Kinetik wie Yin und Yang zu verbinden. Knapp zweieinhalb Stunden darf man sich an hochwertiger Action und schwindelerregenden Twists ergötzen, ohne im Rahmen der eigenen Genre-Regeln gewisse Mängel festzustellen. Und sind wir mal ehrlich: Welche Filmreihe schafft es mit dem sechten Teil sich selbst zu übertreffen? Ich bin gnadenlos glücklich aus dem Kino gekommen, denn endlich gab es mal wieder einen wirklich guten Action-Thriller.