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Bis das Blut gefriert Review

Bis das Blut gefriert

von Sean Theumer

Dass wir stark in den 60er Jahre Horror verliebt sind sollte man bereits im letzten Jahr mit Schloss des Schreckens oder Rosemarys Baby gemerkt haben. Und ein Teil von uns wäre leer, wenn wir nicht mindestens zwei Filme aus dieser Epoche in den 31 Days of Fright vorstellen würden. Und da wird es heute besonders schaurig, denn Bis das Blut gefriert ist sinnbildlich die Mutter aller Spukhausfilme, bei dem nicht die Menschen die eigentlichen Protagonisten sind, sondern die alten Gewölbe.

Vier Menschen wollen eine alte Villa namens Hill House auf paranormale Geschehnisse untersuchen, doch glauben eigentlich nicht an diese auf Art von Dinge. Doch offenbar scheint das Haus lebendig zu sein. Die Dielen knarren, an den Wänden herrscht ein hartes Klopfen, Türen öffnen sich wie von Geisterhand, in der Nacht bekommt man vor Kälte das Gefühl, eine fremde Hand umfasse den Arm und doch wird das Grauen zu keiner Zeit visualisiert. Dadurch baut Robert Wise eine bedrohliche Stimmung in atmosphärischen Schwarz-Weiß-Bildern auf. Leider hat die Sichtung von Bis das Blut gefriert einen Nachteil.

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Sollte man ihn Anno 2017 sehen, dann hat man beinahe jede Schreckensszene bereits gesehen, da sie von diversen weniger gelungenen Retro-Gruselfilmen zuhauf zitiert wurden. Mit den geistigen Monologen von Eleanor blockiert Robert Wise jegliche Spekulationen und Überraschungen und lässt offen inwiefern das Haus letztendlich wahnsinnig macht oder wie viel Wahnsinn bereits im Kopf der Protagonistin gegeben war. Das nervt stellenweise jedoch ziemlich, geht der schreiend hysterisch Charakter manchmal durchaus auf die Nerven.

Doch Bis das Blut gefriert ist eben ein gemütlicher Atmo-Film, der zum Schluss noch einen kleinen Twist bietet, indem er sich mit Eleanor auseinandersetzt. So schleicht sich der Grusel langsam heran, entlädt sich jedoch selten, was die Anspannung umso mehr anzieht. Wer außerdem Zeuge von einem der ersten großen Jump-Scares sein möchte, kommt an diesem klassischen Spukhausfilm nicht vorbei. Denn auch wenn niemand von dieser Robert Wise Produktion verstört sein wird, zeigt Bis das Blut gefriert perfekt wie man psychologischen Horror in Kombination mit ausgeklügelter Sound-Kulisse aufbaut.

Empfehlenswert für Halloween weil: selbst das Wohnzimmer sich mit diesem Film in ein modriges altes Spukhaus verwandelt. Angenehme Spannungsmomente, eine interessante, etwas zu lange Geschichte und eine faustdicke Überraschung am Ende bieten alle Zutaten für einen gelungenen Gruselabend.

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Warner Bros.

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