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Candyman (2021)

von Robin Längert

Fast 30 Jahre ist es her seitdem Tony Todd als Candyman erstmals über die Leinwände spukte. Dieses Jahr kam endlich das langersehnte Reboot in die deutschen Kinos. Dieses Mal wird Hollywood-Newcomer Yahya Abdul-Mateen II vom bösen Bienenmann heimgesucht. Schafft das Franchise den Sprung ins moderne Horrorkino?

Regisseurin Nia DaCosta liefert mit Candyman ihre zweite Regiearbeit. Und mit ihr hat die Produktion ein riesiges Ass im Ärmel: Für das Drehbuch ist niemand anderes als Get Out-Schöpfer Jordan Peele mitverantwortlich, der ebenfalls als Produzent tätig ist. Diese Konstellation gibt dem Film einen interessanten Mix, denn der Horrorfilm treibt im Vergleich zu den anderen Genrevertretern seiner Zeit nicht nur auf der Oberfläche. Bereits die Eröffnungsszene drückt den Zuschauer in den Sessel, wenn die Unsicherheit des Publikums durch suggestive, schattenreiche Bilder heraufbeschworen wird. Gefolgt wird diese von so stilsicheren und atmosphärischen Opening Credits, dass man ab diesem Punkt bereits volles Vertrauen in DaCostas Handwerk hat.

Und tatsächlich: Enttäuschen tut Candyman nicht. Selbst wenn der Horror mal nicht zum Zuge kommt und stattdessen in das Leben der Charaktere eingetaucht wird, sind es die beeindruckend jonglierenden Inhalte aus Peeles Federn, die den Film alles andere als auf seine Schockeffekte reduzieren. Dabei nimmt der Film sowohl seine Geschichte und dessen tiefgehenden Inhalte ernst wie auch seine eigenen Charaktere. Und das können leider nur die wenigsten Horrorfilme der letzten Jahre von sich behaupten. Doch gleichermaßen sei auch gewarnt, dass sich der Film nur stellenweise im Gewand des modernen Horrorkinos schmückt, was lediglich bedeutet, dass der Film auf sich häufende Kills und dröhnende Jumpscares verzichtet. Das mag den Gruseleffekt aus Gründen der modernen Publikumsabstumpfung ein wenig schmälern, doch auf keinen Fall die hohe Qualität des Filmes. Denn Candyman ist ein Horrorfilm, wie man ihn sich nicht nur einmal im Jahr wünscht.

Empfehlenswert für Halloween, weil die Mythologie der Saga mit grandiosen visuellen und inhaltlichen Ideen bereichert und fortgesetzt wird. Ein moderner Horrorfilm mit Anspruch, Aussage und äußert stilvollem Handwerk.

Regie: Nia DaCosta
Drehbuch: Jordan Peele, Win Rosenfeld & Nia DaCosta
Produktion: Ian Cooper, Win Rosenfeld, Jordan Peele
Darsteller: Yahya Abdul-Mateen II, Teyonah Parris, Nathan Stewart-Jarrett
Altersfreigabe: ab 16
Laufzeit: 91 Minuten
Veröffentlichungsjahr: 2021
Budget: 25 Mio. USD
Box Office: 75,1 Mio. USD

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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