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Der Wolfsmensch

von Robin Längert

Nachdem Universal bereits zahlreiche Erfolge mit ihren Monsterfilmen feiern durfte, wurde schließlich ihr nächstes ultimatives Monster für die Ewigkeit manifestiert. Der Wolfsmensch ist nach zwar Der Werwolf in London bereits ihr zweiter Werewolffilm, doch ist die Filmversion mit Lou Chaney jr. ohne Zweifel die bekannteste und meist gefeiertste von allen.

Larry Talbot soll nach jahrelanger Abstinenz die Aufgaben seines kürzlich verstorbenen Bruders als Gutsherrn übernehmen. Sein Vater ist bester Zuversicht, dass sein Sohn diesem Vermächtnis gerecht werden kann. Doch in der ersten Nacht seiner Rückkehr zum Anwesen seiner Familie wird Larry von einem Wolf angegriffen. Nach einer Reihe von Morden im naheliegendenen Dorf scheint er davon überzeugt zu sein, dass er von einem Werwolf gebissen wurde.

Mittlerweile ist der klassische Horrorfilm satte 81 Jahre alt. Und trotzdem ist der Stoff so beliebt, dass aktuell eine weitere von vielen Neuauflagen geplant ist. Da das Dark Universe an der Kinokasse und teils auch beim Publikum scheiterte (was ich äußert schade finde, denn ich hätte gerne die weiteren geplanten Umsetzungen gesehen), hat Leigh Whannell mit Der Unsichtbare frischen Wind in die staubige Betrachtung klassischer Monsterfilme gebracht. Schlussfolgernd hat Universal weitere, losgelöste Monsterfilme geplant – eben auch Wolfman mit Ryan Gosling. Inszeniert wird die Neuinterpretation von Derek Cianfrance.

Doch nun zu Der Wolfsmensch: Mit dem bekannten, hochwertigen Look der klassischen Universal Monsterfilme schafft der Klassiker bereits einen visuellen zufriedenstellenden Eindruck. Das alles ist zwar nicht allzu kraftvoll komponiert, wie Dracula oder Frankenstein, doch trotzdem mit vielen Feinheiten im Set und Make-Up visualisiert. Leider muss man dazusagen, dass der Film so fundamental für den Werwolfmythos des Kinos war, dass eben wenige Punkte der Story begeistern oder mitreißen können. Das liegt auch an der Einfachheit aller Charaktere, ebenso wie die simple Aufarbeitung des Inhaltes, die nur wenig Zwischenräume für Diskussionen, Interpretationen oder allgemeinen inhaltlichen Vertiefungen zulässt. Das mag etwas enttäuschen, doch rettet zu guter Letzt die Handschrift des Drehbuchautors Curt Soidmak, dessen biographischer Hintergrund als jüdischer Deutscher einen historischen Kontext und entsprechende Tiefe schafft. Denn das nächste Opfer eines Werwolfes ist mit einem Pentagramm gekennzeichnet, was an den Judenstern im nationalsozialistischen Deutschland erinnert.

Zu seiner Zeit ein wahrlicher Horrorschocker, bleiben heutzutage vom Monster-Klassiker eher sein fundamentaler Einfluss auf Darstellungsformen des Werwolfes in der Popkultur. Unterhaltsam der Film trotzdem, besonders aufgrund seiner kurzen Laufzeit. Damit verabschiede ich mich von den diesjährigen 31 Days of Fright, denn den großen Abschlusstext am morgigen Halloween wird von Sean kommen. Wiedermal hat es unfassbaren Spaß gemacht ein neues vielfältiges, buntes und trotzdem empfehlenswertes, teils sogar hochwertiges Kollektiv an Empfehlungen für den Tag den Spuks zu erstellen. Ja, die ein oder andere Niete war zwar auch dabei (allen voran Hallween Kills), doch bin ich trotz alledem unfassbar glücklich, dass der Spaß nach all den Jahren auch in diesem Oktober kein bisschen nachgelassen hat. Happy Halloween!

Empfehlenswert für Halloween, weil der Monster-Klassiker mit seinen großen Einflüssen auf alle weiteren Werwolfdarstellungen glänzt und mit einer liebevollen Ausstattung, sowie einer runden Laufzeit glänzt.

Produktion & Regie: George Waggner
Drehbuch: Curt Siodmak
Darsteller: Lon Chaney junior, Evelyn Ankers, Claude Rains, Bela Lugosi
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 70 Minuten
Verlöffentlichungsjahr: 1941
Budget: 180.000 USD
Box Office: unbekannt

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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