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Fast & Furious: Hobbs & Shaw

von Robin Längert

Nach acht Teilen der Fast & Furious-Reihe wurde es zum Ende unseres Franchise-Jahrzehnts höchste Zeit für ein Spin-off: Fast & Furious: Hobbs & Shaw. Für dieses müssen Luke Hobbs und Deckard Shaw hinhalten, gespielt von Dwayne „The Rock“ Johnson und Jason Statham. Der Actionfilm startet heute in den deutschen Kinos.

Die beiden verfeindeten Agenten Hobbs und Shaw werden zusammengerufen, um gemeinsam die Welt vor einem Supervirus zu schützen. Handlanger bei der globalen Angelegenheit ist Brixton, ein ehemaliger Kollege von Shaw, der nach seinem vermeintlichen Tod zur Hälfte von Maschinen ersetzt wurde. 

Die Fast & Furious-Reihe wurde schon immer von Testosteron-überladenen Sprücheklopfern dominiert, die mit ihrer geballten Ladung Coolness und Autoaffinität einiges zu kompensieren haben. Hobbs & Shaw macht dabei alles andere als eine Ausnahme. Auch hier begehen seine Hauptfiguren Wagnisse, die keinen Anschluss an unsere Realität finden. Selbstverständlich gehört das alles zum Genre, nur leider treffen viel zu überhäuft Logik- und Anschlussfehler in den Kampfszenen auf, die wenigstens im Rahmen ihrer eigenen Realität Sinn machen sollten.

Das Spin-off bekommt zu keiner Sekunde genug von der Rivalität der beiden Protagonisten. Gegenübergestellt werden sie schließlich bei jeder Gelegenheit, sogar dann, wenn sie in gar keiner direkten Konfrontation stehen. Somit kommt es zu Beginn direkt zu einem Splitscreen-Kampf, bei der die jeweilige Partei in Los Angeles bzw. London kämpft. Das mag eine nette Idee sein, doch wirkt die Action bereits hier zu distanziert und verharmlost, um mitreißen zu können. Das ist nicht nur ein Problem des Anfangs, sonders der Mehrheit des Filmes.

Zum Glück gibt es noch die zwischenzeitlichen Ruhepausen, in denen sich die beiden Männer Beleidigungen an den Glatzkopf werfen können – und das mit hohem Unterhaltungsfaktor. Parallel ist der Blockbuster für den ein oder anderen funktionierenden Cameo-Auftritt zu haben, die nicht ohne einen Gag verschwinden können. Die Hochwertigkeit der Pointen sei an diesem Punkt dahingestellt, ebenso wie der hohe Fremdscham-Anteil während der gesamten Laufzeit. Doch das Franchise hat schließlich schon sein Publikum. Und mit diesem neunten Film wird es seine Anhängerschaft sicherlich immer noch nicht vergraulen können. Das Gegenteil sollte sogar der Fall sein. Schließlich muss bei all der Plumpheit am Ende trotzdem noch viel transzendente Lebensweisheit und Familienliebe gepriesen werden, wie sie in ein F&F gehören.

Hobbs & Shaw bedient seine Erwartungen und untergräbt jegliche fernere Hoffnungen. Doch das mag am Ende egal sein neben der Maskulinität, den Sprüchen und der erstickenden Masse an Kitsch. Besonders zu Zeiten, in denen ein Avengers: Endgame zum finanziell erfolgreichsten Film weltweit werden kann, wird ein Hobbs & Shaw Leichtigkeit damit haben Anschluss beim modernen Kinopublikum zu finden.

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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