Home 31 Days of Fright Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch

Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch

von Robin Längert

Wenn es eine Figur des Horrorgenres gäbe, auf die ich niemals verzichten könnte, dann wäre das zweifelsohne Jason Voorhees. Jedes Jahr darf ich meine große Liebe für diese maximal zweitklassige Filmreihe aufs Neue beweisen. Mittlerweile sind wir sogar schon beim siebten Teil angelangt. Wenn ich also nun präsentieren darf: Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch.

Was musste Jason nicht schon alles ertragen und durchmachen. Erst seit Teil VI ist er wiederholt zum Leben erweckt und trotzdem sollte seine Leiche letzten Endes im Crystal Lake landen. Nun lebt er aber wieder. Warum? – könnte man sich fragen. Nun, die Antowort ist ebenso an den Haaren herbeigezogen wie beeindruckend-bescheuert: Der Teenager Tina besitzt ihr ganzes Leben bereits übernatürliche Fähigkeiten. Sie kann Telekinese! Mit dieser Kraft erweckt sie ungewollt den am Grund des Campsees treibenden Jason, der seit seiner Rückkehr endlich wieder desorientierte Menschen mit Autopannen und zugekiffte, trinkende und versaute Jugendliche auf brutale Art und Weise ermorden kann. Ach, typisch Jason!

Es ist kein Geheimnis, dass man den Großteil des Franchises nicht ernst zu nehmen braucht. Mit Jason im Blutrausch hat die Filmreihe diesem Fakt ein wahnsinniges Denkmal gesetzt. Und ja, auch dieser Film ist offensichtlich als einheizender Partyfilm konzipiert, der lediglich mit kurzer Unterhaltung für gute Stimmung sorgen soll. Doch um Atmosphäre schert sich der Film leider nur gering. Dabei ist diese oft der nötige Anker von der Reihe, besonders in Anbetracht des atmosphärisch unschlagbaren ersten Teils. Mittlerweile scheint der Flair des Camps jedoch verloren zu sein. Somit entlarven sich die Strukuren und Konzeptionen jeglicher Figuren und Kills stärker denn je, was die Erscheinung des Filmes im Vergleich schwächeln lässt. Doch das ist immer noch kein Grund um enttäuscht zu sein. Immerhin ist die Idee des neuen Plots so lächerlich, dass sie an genügend Stellen zum schmunzeln bringt und eine naive Massentauglichkeit unter Beweis stellt.

Einen deutlichen Abzug muss man jedoch bei den Kills machen. Diese sind trotz vorhandener Uncut-Fassung offensichtlich heruntergestuft, wodurch man nur hoffen sollte, dass irgendwo in den Paramount-Archiven eine Unrated-Fassung auf die Nachwelt wartet. Wünschenswert wäre das, denn noch münden jene Szenarien in ein halb abgewürgtes Ende, was der bekanntlichen Härte der Reihe nicht gerecht wird. Doch dank deinen zahlreichen Filmfehlern bzw. Anschlussfehlern gewinnt die Darstellung wiedermal an Amüsement. Eine allzu krachende Wirkung wie Jason lebt sollte man nicht erwarten, doch für Horror-Spaß wird trotz aller Kritik gesorgt – wenn auch nicht vollends zufriedenstellend.

Fun Fact: Die italienische Arthouse-Größe Federico Fellini war als Regisseur für diesen Film im Gespräch.

Empfehlenswert für Halloween, weil die offensichtliche Konzeption als stimmungsmachender Partyfilm auch im siebten Teil zur Geltung kommt. Auch wenn der Telekinese-Plot á la Carrie etwas over the top ist, bleibt Jason seinem Publikum treu und sorgt auch hier für unterhaltsamen Spaß ohne jegliche Ansprüche.

Regie: John Carl Buechler
Drehbuch: Manuel Fidello, Daryl Haney
Produktion: Iain Paterson
Darsteller: Lar Park Lincoln, Kevin Blair, Susan Blu, Terry Kiser
Altersfreigabe: ab 18
Laufzeit: 88 Minuten
Verlöffentlichungsjahr: 1988
Budget: 2,8 Mio. USD
Box Office: 19,1 Mio. USD

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Paramount Pictures.

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