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Leprechaun

von Sean Theumer

Horror ist ein vielseitiges Genre. Manchmal wirkt es wie eine fabulös komponierte orchestrale Arie, manchmal wie gammeliger Schmiersuff an der versifften Eckkneipe. Und dann gibt es da noch Leprechaun, der wie ein ganz eigenes Monument in der Filmwelt steht. Man stelle sich folgende Ausgangssituation vor:

Ein Filmteam hat vor einen Kinderfilm über einen Kobold zu machen, der auf der Suche nach seinem Gold ist und erst aufhört nach seinem Schatz zu suchen, wenn er alle 100 Taler wieder in seinem Beutel hat. Plötzlich fällt ihnen bei der Produktion von Leprechaun jedoch auf, dass sie noch eine Menge Kunstblut und Wunden haben und flexen versehentlich einen blutigen Mord aufs Zelluloid. Was macht man in dieser Situation? Richtig, einfach den Film unter Verwendung aller Flüssigkeiten beenden und veröffentlichen. Mit einer jungen Jennifer Aniston vor ihrem Erfolg mit Friends und den bereits sehr bekannten Warwick Davis in der Rolle des kaputten Koboldes kann ja auch nichts schief gehen.

Und was soll man sagen. Leprechaun ist wirklich sagenhaft scheiße auf eine Art und Weise wie sie so viel Spaß bereiten kann. Warwick Davis im Kostüm der mit grausigem irischen Akzent “I want me gold” pausenlos in die Welt schreit, Spielzeugautos und Dreiräder kidnapped und Jennifer Aniston und Vater in ihrem neuen Haus terrorisiert weil sein Gold fehlt, sollte auf jeder Filmnacht nach dem dritten Film oder fünften Bier einschlagen wie eine Bombe. Ursprünglich mit einigen Problemen bei der FSK ist Leprechaun mittlerweile ungeschnitten ab 16 zu kaufen.

Dabei setzt der Film natürlich nicht nur auf eine Abfolge von Morden. Im Gegenteil. Davon gibt es sogar ausgesprochen wenig, sondern zusätzlich noch auf das Gespann der Opfer. Diese dürfen sich mit unterirdischen Schauspielleistungen durch ein Drehbuch kämpfen, dass den Pulitzerpreis mehrfach gewonnen hätte. Warum sollte man Leprechaun also sehen? Ursprünglich als ernst gemeinter Gruselfilm entpuppt sich die Sause von Mark Jones als Partykracher mit einigen gut platzierten Schockern, einem Bösewicht der sich nicht ernst nimmt und einem echten Feuerwerk an Gags. Wer sich da selbst noch ernst nehmen kann ist selbst Schuld!

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Studiocanal

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