Ring

von Sean Theumer

Was ist das Problem wenn man das japanische Original erst nach dem Remake guckt? Man weiß wie die Geschichte ausgeht und kennt die Spannungsszenen. Und auch Scary Movie 3 wird bei Ring nicht dazu beitragen, dass ihr das gesamte Geschehen vollumfänglich ernst nehmen könnt. Aber trotz allem bleibt beim Original nur eine Sache zu sagen: Der Spannungsaufbau ist Referenz.

Nachdem ein mysteriöses Videotape seinen Umlauf findet und jeden nach 7 Tagen tötet der sich das Video angesehen hat macht sich Reporterin Raiko auf die Suche nach dem Ursprung des Fluches zusammen mit ihrem Ex Mann. Dabei entdecken sie eine grausame Geschichte.

Man versetze sich in das Jahr 1998. Das Internet gibt es so gut wie kaum und der Horrorfilm hat mittlerweile die Tropes des Slahers fast komplett inhaliert. Und plötzlich kommt ein japanischer Horrorfilm der das gesamte Genre revolutioniert. Ring ist ein perfider Terrorfilm, der natürlich am Besten funktioniert wenn man noch nichts darüber gehört hat. Aber das ist heutzutage natürlich schwer. Nicht nur weil Gore Verbinski ein hervorragendes Remake inszeniert hat, sondern auch weil der Film so gut wie überall kopiert oder persifliert wurde. Trotz dessen verfehlt Hideo Nakatas Horrorfilm keinesfalls seine Wirkung.

Im Gegenteil. Da Ring kaum auf Jumpscares setzt dürfen sich die Spannungsszenen ins unendliche ausreizen und halten die Anspannung dabei wirklich auf 180. Selbst das Intro überzeugt auch heute noch als effektives Terrorstück, dass bis zur letzten Einstellung einen Schauer über den Rücken jagen lässt. Wenn der Film dann aber die Ermittlung als Subjekt präferiert ergibt sich ein spannender Thriller der das Mysterium sorgfältig entschlüsselt. Dass die schwarzhaarige Gestalt da nur einen Bruchteil des Filmes eine Rolle spielen zeigt, dass der Film seine Geschichte erzählen will.

Natürlich bleibt der Horror da ein großer Bestandteil. Gerade das Finale sorgt für Bilder die man nicht vergessen wird. Ring ist ein absoluter Klassiker und hat sich seinen Platz redlich verdient. Auch dazu ist er ein perfektes Beispiel dafür wie der japanischer Horrorfilm den Amerikanischen prägte. Subtil, niemals zu aufgeregt werden hier Sequenzen inszeniert die man so noch nicht gesehen hat. Und das größte Kompliment dass man dem Film geben kann ist, dass er eine Scheißangst einjagt trotz der Bilder aus Scary Movie 3. Für den Horrorfan absolutes Pflichtprogramm!

Empfehlenswert für Halloween weil: Das schwarzhaarige Mädchen aus dem Brunnen nie so gruselig gezeigt wurde wie hier. Ring hat sich seinen Platz im Kabinett der Klassiker redlich verdient ist auch heute noch ein absolut toller Horrorfilm!

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Regie: Hideo Nakata 
Drehbuch: Hiroshi Takahashi
Darsteller: Nanako Matsushima, Miki Nikatani, Yuko Takeuchi 
Score Composer: Kenji Kawai 
Altersfreigabe: 16
Lauflänge: 95 Minuten
Erscheinungsjahr: 1998
Budget: Unbekannt
Box-Office: Unbekannt

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Anolis Entertainment 

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