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Shazam!

von Sean Theumer

Das Beste was dem DC-Universe passieren konnte sind Horror-Regisseure. James Wan inszenierte mit Aquaman Ende des letzten Jahres eine visuell überbordende Sause mit kreativer Kameraarbeit, gigantischen Visuals und einer guten Einbindung seiner Horrorerfahrungen. Bei Shazam! übernahm der Lights Out Regisseur David Sandberg die Regie und auch hier zeichnet es sich erneut ab. Shazam! ist besser als 90% der Comicfilme die in die Kinos kommen.

Nicht nur weil er sich angenehm zurückhält wenn es um Effekte geht, sondern weil seine Mischung aus Comedy, Superheldenaction und Horror perfekt aufgeht. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Ausreißers Billy, der in einer neue Pflegefamilie kommt und versehentlich zum Superhelden Shazam! wird. Und statt sich in immer wiederkehrenden Expositionen an Muster kontemporärer Marvelfilme anzubiedern, und versucht neben der Einführung eines eher unbekannten Helden tatsächlich eine Geschichte zu erzählen. Und das schafft er bis kurz vor Ende tatsächlich mehr als solide, denn die charmante Präsenz von Zachary Levy, dem man anmerkt, dass er furchtbar viel Bock auf diese Rolle hatte, legt den Grundstein für eine allgemeine Sympathie.

Shazam! Scene

Die Narration über die Freundschaft von Billy und Freddy ist niedlich geraten und bietet Coming of Age nach bekanntem Muster. Hier funktioniert das allerdings deutlich erfrischender durch die Implementierung des Teenagers im Körper eines erwachsenen Superhelden. Von der Zusammensetzung gibt es jedoch bisweilen kleinere Probleme, da sich Shazam an ein eher jüngeres Publikum richtet, dieses jedoch mit seinen teils drastischen Gruselbilder verschrecken wird. Abseits davon macht Shazam! über weite Strecken wirklich viel richtig. Er interessiert und kümmert sich um seine Charaktere, lässt diese sich weiterentwickeln und setzt die Kräfte seines Helden in flotten Montagen fernab ausufernder Effektschlachten auf humorvolle Weise ein.

Leider kann er sich am Ende nicht komplett von den Gewohnheiten loslösen und eskaliert in seinem Finale wieder in digitalen Bildern. Das passt tonal und stimmungstechnisch leider gar nicht in die Stimmung des Filmes und ist noch dazu viel zu lang geraten. Durch einen Heldenkniff, den wir an dieser Stelle nicht verraten wollen, verliert die Kamera den Überblick über die Charaktere und hat erhebliche Differenzen in der Geografie und Koordination der Actionszenen. Im Schlussakkord kann sich Shazam! zum Glück durch seine Warmherzigkeit erholen und geht mit einer schönen Message, die das Rad nicht neu erfindet, in den Abspann. Alles ist möglich, solang man Freunde oder Familie hat die zusammenhalten. Und das sieht man in seiner Zurückhaltung wirklich gerne.

Shazam! DVD

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Warner Bros.

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