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Terrifier

von Sean Theumer

Art der Clown ist im Horrorgenre seit All Hallows Eve bekannt. Dieser bot drei Episodenfilme um den grimmigen Clown, die lose auf einen Fall von John Wayne Gacy. Mit Terrifier bekommt er nun einen weiteren Film, der sich diesmal die komplette Laufzeit um eine Geschichte kümmert und somit sein Langfilmdebüt markiert. In Deutschland wird er jedoch nur geschnitten erscheinen, was angesichts der rabiaten und drastischen Gewalt keine Überraschung darstellt.

Man besinnt sich zurück auf den schmockigen Grindhouse-Flair. Alles ist stimmig und dreckig, wenn auch visuell äußerst simpel gehalten. Denn Terrifier entspringt der Schmiede der kostengünstigen, handgemachten Splatterfilme für den DVD Markt. Und da wird direkt in den ersten Minuten klar gemacht in welche Richtung auch diese Begegnung mit Art wieder geht, wenn ein Gesicht saftig deformiert wird. Generell bietet Terrifier zu Beginn guten Terror, wenn Regisseur Damien Leone den Clown in einem Restaurant auf das erste Protagonistenpaar treffen lässt. Das tolle Make-Up zahlt sich aus. David Howard Thornton sieht als diabolischer Clown einfach beängstigend gut aus und stellt Pennywise aus dem letzten Jahr mit Leichtigkeit in den Schatten. Gerade, weil er keine digitalen Animationen braucht um furchteinflößend zu sein.

Terrifier Gore

Generell überzeugt Terrifier in Sachen Gewaltdarstellungen und wann immer seinen Antagonisten auf wehrlose Opfer loslässt. Mit großer Liebe werden literweise Blut, Körperteile und Innereien über den Asphalt geschleudert und meistens sadistisch inszeniert. Kein Wunder, dass die FSK damit ihre Probleme hatte. Doch leider ist alles abseits davon absolute Schundware. Denn Leone verbringt lieber viel Zeit mit Dialogen, Versteckspielen im heruntergekommenen Haus oder Gekreische. Das ist schauspielerisch unterirdisch und sorgt lediglich für ein laues Gähnen. Und da wirkt Terrifier äußerst festgefahren. Auf 90 Minuten funktioniert Art der Clown nämlich nicht. Begrenzt auf zwei Settings und wenig Menschen fehlt zum einen Abwechslung und Kreativität.

Die Seherfahrung beschränkt dabei also auf zielgerichtetes Warten auf die nächste Eskalation. Das hat am Ende eine nette Überraschung innerhalb seiner Zeitschleife, doch lässt den Gedanken nicht abklingen, dass Epiodenfilme besser wären. Zu loben bleibt nach wie vor die handgemachte Arbeit der Gore-Effekte und das grandiose Make-Up, doch leider bleibt dabei nur wenig im Kopf. Wenn ein Film mit konsumerfreundlicher Laufzeit von anderthalb Stunden noch zu lang wirkt, ist wirklich etwas schief gelaufen. Wer nach hirnloser Gewalt sucht und die nötige Zeit für Verschnaufpausen mitbringt, darf einen Blick (wenn möglich ungeschnitten) riskieren. Ansonsten eignet sich All Hallows Eve für eine abwechslungsreichere Alternative.

Hier gibt es die Motive der Mediabooks:

Terrifier Mediabooks

©Schnittberichte.com

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Tiberius Film

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