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The Frighteners

von Robin Längert

Eine kalte Brise weht über die Straßen, die sich langsam mit goldbraunen Laub bedecken und immer kürzer werdende Tage andeuten. Ja, es ist wieder Zeit für die 31 Days of Fright. Auch wenn nichts anderes an diesem Blog konsequent fortgesetzt wird (sorry für die letzte Restrospektiven von Steven Spielberg, die halber Strecke abgebrochen wurde), sind es wenigstens die Frights, die ungebrochen am Leben bleiben – jedes Jahr aufs Neue. 

Als idealer Eröffnungsfilm dieses Jahres dient Peter Jacksons erste Big Budget-Produktion The Frighteners, der zwar seine erste Verbindung mit Hollywood war, jedoch weiterhin auf Neuseeland produziert wurde. In diesem komödiantischen Horrorfilm spielt Michael J. Fox den Geisterjäger Frank Bannister, der seit einem Autounfall die auf der Erde wandernden Seelen verstorbener Menschen sehen kann. Trickbetrügerisch verdient er sein Geld an Aufträgen, bei denen befreundete Geister von ihm fremde Haushalte heimsuchen. Doch das schnelle Geld kommt ins Stocken, als eine weitere Gestalt für eine Vielzahl von den Toden verantwortlich ist: Der Sensenmann.

Mit einer großen Liebe fürs Genre erzählt Jackson die Gruselgeschichte in einer fiktiven, verträumten Kleinstadt. Diesmal verzichtet er auf abgefahrene Splattereinlagen und konzentriert sich bei seiner Inszenierung auf den visuellen Spuk, der mit großen, modrigen Häusern, Friedhöfen und einem gotischen Danny Elfman-Score den perfekten Nerv für atmosphärischen Horrorspaß trifft. Mittendrin funktioniert Michael J. Foxs verschrobenes Erscheinungsbild durchweg, was es umso bedauerlich macht, das dies seine letzte große Rolle on Screen wurde, bevor sein Parkinsonleiden ein für alle mal zu groß fürs Schauspielern wurde.

Einwandfrei verläuft der Film jedoch nicht ganz. Besonders in seiner ersten Hälfte wirkt die Erzählung durch die vielen Slapstick-Einlagen und seichten Gruselszenen eher schleppend. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es kaum denkbar, dass der Film damals eine FSK 18 bekam. Doch mit dem Auftritt von Jeffrey Combs als labilen FBI-Agenten Milton Dammers ändert sich das alles. Seine wahnsinnige Performance rettet die wiederholten Leerstellen mit einer vollkommen durchgedrehten Präsenz, die dem übersichtlich gestrickten Plot ein großes Maß an Überraschungen und Stimmung gibt.

Ja, auch die Härte des Filmes nimmt in seiner zweiten Hälfte zu. Dabei handelt es sich nicht um blutrünstuge Taten von Geistern und Toten, sondern um eine drastische Rücklende, in der ein Massaker gezeigt wird. Zwar wird hier auch nichts explizit inszeniert, doch gerade das macht die eigentliche Schockwirkung aus. Der Rest des Filmes beinhaltet in die Jahre gekommene Cartoon-artige CGI-Zerstückelungen an halbdurchsichtigen Geistern, deren Witz eher gering funktioniert. Doch das macht zum Glück keinen allzu großen Teil des Filmes aus.

Empfehlenswert für Halloween, weil Peter Jacksons Liebe für Gothic in vollem Maße aufblüht. Mit vielen gelungenen Einfällen kombiniert er klassischen Horror mit verrückten Charakteren und verspieltem Humor. Dabei bleibt zweifelsohne FBI Agent Dammers der Höhepunkt des Filmes, der mit seinem wahnsinnigen Look und Auftritt jede Szene an sich reißt.

Regie: Peter Jackson
Drehbuch: Fran Walsh & Peter Jackson
Produktion: Peter Jackson, Jamie Selkirk, Robert Zemeckis
Darsteller: Michael J. Fox, Trini Alvarado, Jeffrey Combs, Jake Busey
Altersfreigabe: ab 16 (Neuprüfung)
Laufzeit: 110 Minuten (Kinofassung), 123 Minuten (Director’s Cut)
Veröffentlichungsjahr: 1996
Budget: 26 Mio. USD
Box Office: 29,3 Mio. USD

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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