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To Rome with Love

von Robin Längert

Anders als in anderen Städten ließ Woody Allen die italienische Hauptstadt Rom nicht nur durch eine Geschichte atmen. Im Falle von To Rome with Love sind es ganze vier, nicht verbundene Episoden, die allesamt mit einem beeindruckenden Cast aufwarten.

Während Allen sich selbst mal wieder vor die Kamera traut und sich in gewisser Weise wieder selbst spielt, sind darüber hinaus Namen wie Jesse Eisenberg, Alec Baldwin, Ellen Page, Roberto Benigni, Penélope Cruz und Greta Gerwig in dieser obskuren Komödie zu finden, die durch ihre Geschichten schlendert wie ein Tourist in Rom. Und vielleicht ist es genau dieser überschlagende Eindruck, den die Stadt auf den Regisseur hinterließ. Schließlich handelt es sich bei seinem Rom-Trip um eine vollkommen bunte, von Grund auf verschiedene und gänzliche verrückte Kollektion an Liebes- und Lebensgeschichten.

Zwischen Allens ernstzunehmenden Charakterstudien und zynischen Gesellschaftsdiskursen finden sich sich hin und wieder seichte, anspruchslosere Erzählungen, die sich mit ruhigem Gewissen treiben lassen. Zu den letzteren gehört definitiv To Rome with Love. Hier erlaubt es sich der Altmeister im vollen Maße zu albern und vergreift sich in dem einen oder anderen Moment sogar beim Slapstick. Besonders getroffen davon ist die Episode mit Oscarpreisträger Benigni, die trotz jeder Lächerlichkeit ein so hohes Maß an Verspieltheit hat, dass sie letzten Endes nur noch sympathisch sein kann – und an manchen Stellen sogar brüllend komisch ist.

Ganz so gut schneidet die Episode rund um Cruz als Prostituierte nicht ab. Diese gleicht eher einem viel zu durchkauten Allen-Schema, das bedauerlicherweise nicht viel an Interesse abgewinnen kann. Doch zum Glück macht sie nur ein Viertel des Filmes aus. Die restlichen zwei Geschichten gehören wiederum zu jener seichten Kost, die durchweg zu unterhalten weiß. Gleichermaßen ist der federleichte Erzählstil so angenehm und wohltuend, dass man Allen Ausflug nach Rom mit gutem Gewisse zu den besseren „Feel-Good-Filmen“ zählen kann.

Letzten Endes ist To Rome with Love kein besonderer Film. Doch das will er sicherlich auch an keiner Stelle sein. Vielmehr ist Allens Rom-Reflexion eine seltene, unbedeutende Verspieltheit, die das warme Urlaubsgefühl mit ihren vier Episoden wunderbar spüren lässt. Darüber hinaus darf man sich an einer namenhaften Besetzung erfreuen, der man überwiegend bei ihren mehr oder weniger unwichtigen Problemen zuschaut. Auf keinen Fall gehört er zu den besten Filmen von Woody Allen, aber zu den angenehmen.

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Tobis.

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