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Freitag der 13. – Ein neuer Anfang

von Robin Längert

Es ist Freitag. Alle Jahre wieder schleicht sich Jason Voorhees in die Frights, womit wir im diesjährigen Oktober bereits bei Teil 5 angelangt wären: Freitag der 13. – Ein neuer Anfang. Der Nebentitel soll vorab schonmal auf die neuen Strukturen des Filmes vorbereiten, die jedoch eine Fortsetzung später wieder über Bord geworfen wurden.

Der kleine Tommy, der Jason in Teil 4 – Das letzte Kapitel endgültig umgebracht hat, ist erwachsen und aufgrund von posttraumatischen Belastungsstörungen ein Pflegefall geworden. In seinem neuen Heim, ähnelnd eines Camp Crystal Lakes für psychisch kranke Patienten, soll er den Sommer über behandelt werden. Doch Tommy wird von Alpträumen geplagt, die parallel zu einer neuen Welle an Morden um ihn herum stattfinden.

Teil 5 mischt ein altes Subgenre wieder mit ein, dass es in diesem Maße in der Slasher-Reihe bislang noch nicht gab: Whodunit. Das gibt der vierten Fortsetzung einen angenehm frischen Wind, nachdem sich das Schema schon in Teil 3 bzw. Und wieder ist Freitag der 13. abgenutzt hat. Relativ plump werden hierfür stetig neue Charaktere und Verdächtige eingeführt, die immer wieder einen Hauch von Präsenz erhaschen sollen. Doch bei den Figuren liegt eines der schwerwiegendsten Probleme. Denn sie alle sind uninteressant, unsympathisch und dazu noch geradezu lächerlich geskriptet und gezeichnet.

Das Figuren-Problem scheint beinahe ein Running Gag in der Reihe zu sein. Mit Ein neuer Anfang haben sie die vorigen Filme jedoch unterboten. Jene mangelhafte Qualität ist auch bei den Morden zu finden, die ausgeübt und geschnitten werden, als seien sie aus einem Fernsehfilm entsprungen – von den billigen Schwarzblende-Szenenübergängen ganz zu schweigen. Doch Teil 5 sieht sich scheinbar mehr als ein Whodunit-Krimi, sonst wären die vielen Mordsequenzen weitaus blutiger und expliziter, als sie schließlich serviert werden. Das fördert den gewollten Unterhaltungswert nicht besonders. Andererseits ist Teil 5 so unfreiwillig lustig, dass er sich wiederum schon beinahe lohnt für einen angeheiterten Filmabend.

Zu guter Letzt wäre da jedoch noch das Ende, die letzten zehn Minuten des Filmes. Diese münden in einem einzigen, verschachtelten Twistorama, das sogar schafft, die Ohren des Zuschauers spitzen zu lassen. Dort treffen Ungewissheit und Billo-Thrill so gut aufeinander, dass man schon beinahe darüber gespannt ist, wie sich alles auslösen wird. Und an dieser Stelle bringt einen Ein letztes Kapitel doch nochmal zum Schmunzeln, wenn auch nur aufgrund seines naiven Achtzigerjahre-Charmes.

Auch wenn die neue Struktur für das Franchise gutgemeint war, fällt doch auf, dass Freitag der 13. ohne Jason nicht funktioniert. Das macht sich besonders daran bemerkbar, dass er immer wieder als Vision in den Tagträumen von Tommy erscheinen muss. Nichtsdestotrotz hat auch Teil 5 seine kleinen Besonderheiten, womit vor allem das Finale gemeint sei. Außer Frage steht jedoch, dass Ein neuer Anfang zu den schlechtesten Gliedern des Franchises zählt.

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Paramount.

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