Luc Besson, der einst außergewöhnliche Regisseur und Drehbuchautor der Leinwandgrößen Léon – Der Profi und Das fünfte Element, schaffte erst zwei Jahrzehnte später seinen nächsten, finanziellen Erfolg mit dem Science-Fiction-Film Lucy. Nötig war dieser Schritt für Besson allemal, da er sich somit vollkommen seinem Herzensprojekt widmen konnte – der Adaption des “unverfilmbaren” Comics Valerian.
Mit einem grandiosem Intro weißt Besson direkt auf sein Gespür für umfangreiche Inszenierungen hin, welches sowohl schnitttechnisch, als auch musikalisch in ganzer Linie überzeugt und gekonnt einlädt. Dabei sei es vorab nötig zu erwähnen, dass man sich mit der grellen Optik des Filmes zufrieden stellen müsste, die wie moderner Green-Screen-Trash wirkt. Andererseits könnte das Sci-Fi-Abenteuer, dessen Tricktechnik bei weitem nicht an die von James Camerons Avatar heranreicht, in keinster Weise ein Vergnügen werden. Doch damit sei nur eine Schwierigkeit von Valerian erwähnt.
Die beiden jungen Hauptdarsteller Dane DeHaan und Cara Delevingne erweisen sich als das beste Glied des Filmes, die sowohl miteinander, als auch mit der Zeichnung ihrer Charaktere harmonieren. Interessant ist dabei, dass ihre Beziehung zueinander ebenso modern und verspielt erscheint, wie es nicht besser in einen futuristischen, lockeren Blockbuster gepasst hätte. Leider war Besson deutlich naiver bei der Umsetzung des Antagonisten, dessen unspektakuläre Präsenz wahrscheinlich der dünnen Story zu verdanken ist. Hier wird, besonders zum Ende hin, auf Originalität Großteils verzichtet und sich an strengst vertrauten Mustern des Genres bedient. Das ist äußerst schade, da Bessons fantasievoller Pioniergeist deutlich mehr zu bieten hätte.
Luc Besson lässt uns mit Valerian – Die Stadt der tausend Planeten eine Welt betreten, in der wir gerne noch tiefer eintauchen würden. Doch trotz einigen Sehenswürdigkeiten verspricht er sich und seinen Zuschauern bedauerlicherweise zu viel. Für den möglichen zweiten Anlauf sei nur zu hoffen, dass entweder die Laufzeit kürzer oder das Drehbuch erfrischender sein wird. Andernfalls würde das Franchise lediglich unterhaltsames Mittelmaß sein.
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