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Dead Snow

von Marc

Nazi-Zombies in den Bergen Norwegens? Regisseur Tommy Wirkola zeigt euch, wie man mit ihnen umzugehen hat.

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© Euforia Film

„Dead Snow“ beginnt klassisch, sowohl musikalisch („In the hall of the mountain king“ von Edvard Grieg) wie storytechnisch; eine Gruppe von Jugendlichen will ein paar entspannte Tage in einer Hütte in den schneebedeckten Bergen Norwegens verbringen. Nichts von der dort lauernden Gefahr ahnend, und auch die Warnungen eines alten Mannes lachend ignorierend müssen sie bald schon feststellen, dass dieser Urlaub nicht ihr Schönster wird.

Diese Ausgangssituation, die nicht zufällig diverse Parallelen und Anspielungen auf Horrorklassiker wie „Tanz der Teufel“ beinhaltet, führt den nichtsahnenden Zuschauer zuerst einmal aufs Glatteis. Durch Tommy Wirkolas Aufbau einer dichten Atmosphäre, bei dem die Raumtemperatur um den Zuschauer herum auf gefühlte 4° Celsius hinabfällt, wird man für eine gute dreiviertel Stunde voll und ganz in dem Glauben gelassen, hier einen bierernsten Horrorthriller präsentiert zu bekommen. Die Aufnahmen der schneebedeckten Landschaft, das aufkeimende Gefühl der Isolation dank der hervorragend gewählten, abgeschiedenen Drehorte und das Ungute Gefühl in der Magengrube jagen dem armen Betrachter an der einen oder anderen Stelle einen gehörigen Schrecken ein.

Doch dann lässt Wirkola schließlich mit einem Schlag die gesamte Atmosphäre zerplatzen, und nach und nach wird klar; der norwegische Regisseur hat uns ganz schön hinters Licht geführt. Mit dem Auftauchen der Nazi-Zombies offenbart sich „Dead Snow“ als das, was er in Wirklichkeit ist; ein respektloses und ultrabrutales Splattermassaker, das selbst kein Tuch vor den Mund nimmt. Es werden Beine abgerissen, Köpfe in zwei Hälften geteilt, Gedärme herausgerissen und Arme abgetrennt; Tommy Wirkola tut, was ihm gefällt, ohne dabei auch nur eine Sekunde über die Geschmacklosigkeit der meisten Szenen nachzudenken. Die große Stärke bei diesem Massaker ist dabei seine Kreativität und ganz besonders die Art, wie die einzelnen Figuren und Zombies abtreten. Zum norwegischen Feelgood-Song „Min Dag“, was übersetzt in etwa „Mein perfekter Tag“ bedeutet, wird mit Kettensäge und Axt auf alles was deutsch, nationalsozialistisch und untot ist eingedroschen bis der Schädel nur noch Brei ist. Dabei sei natürlich zu sagen, dass man die (menschen)verachtende Art der Tode nur zeigen kann, weil es sich inzwischen nicht mehr um humanistische Lebewesen, sondern um Zombies handelt.

„Dead Snow“ ist somit das Beste, was das Splatter-Genre in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Dass die Fortsetzung „Dead Snow: Red vs. Dead“ dem ersten Film nicht ganz das Wasser reichen kann ist nicht sonderlich verwunderlich, denn zu toppen ist diese Gewaltorgie nur sehr schwer. Wir drücken trotzdem die Daumen, dass Tommy Wirkolas geplante zweite Fortsetzung der Reihe zu Stande kommt, denn es steckt noch immer eine Menge Potenzial in diesem Franchise.

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