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Hellfjord: Staffel 1

von Marc

Der Polizist Sal(a)mander wird für 3 Monate nach Hellfjord strafversetzt, weil er sein Pferd auf offener Straße zuerst erschossen, danach erschlagen und zu guter Letzt auch noch überfahren hat. Doch bereits nach wenigen Tagen Aufenthalt in dem abgeschiedenen und augenscheinlich ruhigen Ort überkommt Salmander das ungute Gefühl, einem ganz großen Fisch auf die Spur gekommen zu sein.

©Polyband

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„Hellfjord“ ist speziell, das sollte vorab gesagt werden. Die Serie lebt durch ihre abgedrehten Charaktere und den rabenschwarzen, meist blutrünstigen Humor. Dabei wird, wie man es von einer Serie, die von Tommy Wirkola produziert wurde erwartet kein Tuch vor den Mund genommen, im Gegenteil. Es werden Leichen geschändet, entweder versehentlich mit einem Feuerzeug in Brand gesteckt oder durch ein unglückliches Missgeschick mit einem Gewehr einen Kopf kürzer gemacht, ebenso wird sich fleißig nach oben heraus erleichtert (auch das geschieht ab und zu über dem Körper eines Dahingeschiedenen) und die fäkale, niveaulose Ausdrucksweise der Charaktere würde in der Teegesellschaft vermutlich mit dem Tode bestraft werden. Denn genau das ist „Hellfjord“; absolut niveaulos und nur für Fans des schrillen, norwegischen Humors à la „Dead Snow“ geeignet.

Dennoch wäre es falsch, „Hellfjord“ als Comedy-Serie zu bezeichnen. Denn die Gags sind rar gesät, und so kommt ungefähr ein (dafür hervorragend) zündender Gag auf jede 15 Minuten. Ansonsten bietet „Hellfjord“ nämlich eine tatsächlich interessante Geschichte, die zwar arg vorhersehbar, dafür mit einem gewissen Charme erzählt wird. Die von Christian Wibe („Dead Snow“) komponierte Musik, die die Szenerie und die Geschichte atmosphärisch gut untermalt, ist dabei im Gesamtkonzept auch keinesfalls wegzudenken.

Nichts desto trotz muss man sagen, dass es „Hellfjord“ nicht gut tut, von so vielen verschiedenen Regisseuren realisiert worden zu sein. Die sehr unterschiedliche Handschrift jener ist deutlich zu erkennen, besonders in Bezug auf die Darstellung von Gewalt, die in einigen Episoden herrlich absurd und böse, in anderen wiederum handzahm ist. Dies lässt „Hellfjord“ weniger wie eine zusammenhängende Serie wirken als wie ein Episodenfilm, mit dem Unterschied, dass die einzelnen Episoden keine verschiedenen Charaktere verfolgen, sondern alle an einen einzigen Handlungsstrang mit denselben Personalitäten anknüpfen.

Ja, „Hellfjord“ ist schon echt blöd, aber genau darum so überzeugend und witzig. Zwar wurde kein Werk für die Ewigkeit geschaffen, aber eine kleine, feine und unterhaltsame Serie, deren knapp dreieinhalb Stunden Gesamtlänge man sich mal ohne weiteres geben kann.

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