Platz 7-5: Life is a bitch
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Platz 7: „La La Land“ von Damien Chazelle
Wird die aktuelle Ära in Hollywood irgendwann zusammengefasst, so würde sie das Nostalgic Age oder schlicht Neo Hollywood genannt werden. Besonders an Chazelles Musikfilm ist jene Sehnsucht zur vergangenen, inspirationsvollen Zeit bemerkbar, der den Stoff der Goldenen Ära geradezu auffrisst. Sein moderner Touch katapultiert ihn dafür aus den üblichen Kanon heraus und sticht schmerzhaft mitten ins Herz. Ein Hoch auf die letzte Viertelstunde des Filmes, die den Umgang mit Nostalgie bahnbrechend ausübt. Außerdem, und das sollte nach wie vor erwähnt werden, ist der Soundtrack zum dahinschmelzen.
Platz 6: „Planet der Affen: Survival“ von Matt Reeves
Zwangsarbeitende Affen unter der Führung eines Skinheads, der seine sowjetisch befleckte US-Flasse zur amerikanischen Nationalhymne hisst. In welchen anderen Blockbuster sind solche Bilder zu sehen? Ganz bestimmt nicht einem inhaltlich aalglatten Dunkirk, der im Vergleich zum dritten Planet der Affen-Teil schleunigst Land suchen muss. Bei Matt Reeves stehen Inhalt und Atmosphäre endlich an erster Stelle, nachdem sein zweiter Teil der Reihe ein äußert schwacher Franchise-Beitrag war. Doch die Mängel sind beseitigt und hinterlassen nun große Fußstapfen im Mainstream-Kino, die trotz alledem noch von einem anderen Film überholt werden konnten…
Platz 5: „Get Out“ von Jordan Peele
Kaum ein anderer Film bekam dieses Jahr mehr zusprüche als Peeles zynische Horror-Satire über den stets existenten Rassismus. Doch statt lediglich mit dem Finger auf die bösen Buben zu zeigen, rastet der Film in einem geradezu faszinierenden Finale aus, wo der Hass auf Vorurteilen vorbildlich ausartet. Bis dahin ist eine grandiose Illusion der Integration zu beobachten, die die Scheinheiligkeit unserer Gesellschaft lauthals auslacht. Hoffentlich gibt es 2018 mehr solcher Provokationen. Bleibt nur noch abzuwarten, welchen Eindruck Get Out auf die Oscar-Academy hinterlässt. Der nächste Skandal sei geschrieben: #OscarsSoBlack.