Vom kleinen Menschen zum großen Crash: Platz 7-5
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Platz 7: „Rogue One: A Star Wars Story“
Das zweite Spin-Off dieser Liste, welches es soweit geschafft hat, ist die Vorgeschichte der Space-Opera Krieg der Sterne. Auch dieser persönliche Chartstürmer erfasst nicht ganz seine eigene Vollkommenheit, was wohlmöglich an den vielen Nachdrehs seitens des „Rockefeller für die ganze Familie“-Medienkonzern Disney liegt und manche inhaltsleeren Längen mit sich zog. Ausgleichend damit waren die Figurenzeichnungen überaus gelungen, deren Austauschbarkeit eine klare Darlegung für die undenkbare Anzahl geopferter Rebellen und zugleich eine mutige Kritik an die eigenen Star Wars-Filme ist. Die einzige Individualität der Gruppe besitzt Jyn Erso, wofür es angesichts ihrer Position einen erheblichen Grund gibt. Unsere brüchige Betroffenheit bei den Schicksalen der anderen Rebellen wird damit zynisch vorgeführt.
Abseits davon sind es die themenverarbeitenden Töne von Giacchino, das imperialistische Setting im übereinstimmenden Glanz von 1977 und die keineswegs erzwungen, sondern notwendigen Auftritte altbekannter Charaktere (abgesehen von R2D2 und C3PO), die diesen Blockbuster zu dem besten des Jahres machen.
Platz 6: „Paterson“
Irgendwann ist jeder in der Monotonie seines Alltages gefangen – ganz genau wie der Busfahrer Paterson. Doch statt den Ausbruch aus all der Langatmigkeit zu zelebrieren, ist der wahre Held des Filmes die Einfachheit selbst. Auch wenn jeder Tag das gleiche Grundgerüst besitzt, ist nie einer wie der andere. Patersons kleine Vierundzwanzigstunden-Zyklen bringen stetig genauso kleine Höhen und Tiefen, die in der unantastbaren Genießbarkeit des abendlichen Ganges zur nachbarschaftlichen Bar münden. Eine schwerwiegende Ausuferung findet selbst zum Ende von Jarmuschs Independentfilm nicht statt. Vielmehr wird revuepassierend das Sicherheitsgefühl im eigenen Alltag mit einer betonenden Prise der Wertschätzung verbunden. Eine notwendige Geheimzutat, an der sich jeder bedienen sollte.
Platz 5: „The Big Short“
Adam McKays Drehbuchwunder The Big Short vereinfacht unser verkapseltes, westliches Wirtschaftssystem mit aberwitzigen Visualisierungen, blitzschnellen Dialogen und erhobenen Zeigefingern. Ein bedeutsames Manko ist jedoch für viele die Verweigerung einer zweiter Meinung seitens des Filmes. Dass es jedoch keine Erwiderungen geben kann, wird schließlich in angeschliffenen Gegenthesen angedeutet, die sich schlagartig in Luft auflösen. So ist die Art des Erzählens tatsächlich höchst provokant und egozentrisch, denn sie ist bloß die Wiederspiegelung der machthabenden Skrupellosigkeit, welche hier entlarvt wird.