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Die 10 besten Filme des Jahres | Sean

von Sean Theumer

Die Plätze 4-2

4. Arrival (Denis Villeneuve)

©Sony Pictures

Wir nähern uns mittlerweile den Filmen, die man schwer in Worte fassen kann, da sie allesamt sehr subjektive Erlebnisse sind. Arrival spielt mit den Erwartungen, denn auch wenn die Prämisse gewiss zivile und kontinentalübergreifende Problem mit Hauptaugenmerk auf Kommunikation in Form eines Science Fiction Film aufgreift, ist Denis Villeneuves neuestes Werk ebenfalls ein sehr ergreifendes Charakterdrama. Nur so viel: Auch mir fehlen nach drei Wochen immer noch die Worte. Arrival ist ein Ereignis, der Score minimal und umwerfend, Amy Adams ist ein Traum, die Cinematography ist bezaubernd und trotz vieler entschleunigten Momente, wird man so in den Bann gezogen, dass man sich selbst nach dem Abspann noch nicht davon lösen kann. Es dürfte sich hiermit um Villeneuves bestes Werk handeln.


 

3. Nocturnal Animals (Tom Ford)

©Universal Pictures

Erneut Amy Adams. Erneut ein brillanter Film. Auch über Nocturnal Animals sollte vor dem Kinobesuch so wenig wie möglich wissen! Tom Fords düsterer Thriller bietet ein mehrbödiges Filmerlebnis, dass den Zuschauer bewusst mit den einzelnen Metaebenen und Interpretationen bis zur Überflutung stopft. Ist es eine Allegorie auf ein gescheitertes Eheleben, die als Rache in Buchform serviert wird, ist es eine persönliche Abfindung der begrenzten Informationen und deren Traumaverarbeitung oder handelt es sich doch nur um einen finsteren Roman? Nocturnal Animals ist audiovisuell umwerfend inszeniert, Jake Gyllenhaal beweist erneut, dass er einer der besten Darsteller seiner Generation ist und der oftmals unterschätzte Aaron Taylor Johnson darf in seiner nuancierten Diabolik brillieren. Als Bonus gibt es den wohl perfidesten Jump-Scare unseres Jahrzehnts. Bitte nehmt jede Möglichkeit war dieses moderne Meisterwerk auf der großen Leinwand zu sehen! Spätestens beim Oscar wird es wichtig sein über diesen Diamanten bescheid zu wissen.


2. Swiss Army Man (Daniels)

©Capelight

Der nachfolgende Text beinhaltet eine persönliche Interpretation und könnte die Wahrnehmung beeinträchtigen.„Rescued I thought I was rescued but you’re just a dead dude and I’m gonna die“ Entgegen vieler Kritiken erwartet den Zuschauer mit „Swiss Army Man“ nicht der Feel Good Film des Jahres, nach bewährter Sundance Formel. Sicher, die Struktur der Sundance Formel ist partiell erkennbar, jedoch haben wir hier wohl den traurigsten und niederschmetterndsten Film des Jahres bekommen. Noch zu Beginn fragt sich Hank, ob der tote Manny real ist, oder ob er nur halluziniert, weil er verhungert. Coming of Age, Survivalabenteuer, Selbstfindung, die Flucht in eine bessere Welt. All diese Komponenten hat das menschliche Taschenmesser in sich vereint und verbindet von unterschiedlicher Qualität miteinander. Der bizarre Trip wirkt manchmal zu sehr auf bizarr getrimmt und lässt dem Zuschauer oft die Gedanken vielleicht einfach aus dem Trip auszusteigen. Im Kern jedoch verbirgt sich eine zutiefst traurige Geschichte. Warum muss ein Mensch in eine Scheinwelt flüchten oder eine sprechende Leiche finden, um Akzeptanz zu bekommen? Hank erzählt in Fragmenten seine Geschichte, manchmal sicher etwas zu repetitiv, aber „Swiss Army Man“ hat mich zutiefst berührt. Nicht der erwartete Feel Good Film, aber ein absolutes Unikat in der Filmwelt, bei dem man schmunzeln kann, sich gerne ekeln darf und letztendlich sehr sehr traurig ist. Ein sehr subjektives Erlebnis, bei dem ich mich zwischendrin selbst gesehen habe. „There´s gotta be a better way to get out of here“.

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