Home Specials Unsere Top 20 der 2010er-Jahre

Unsere Top 20 der 2010er-Jahre

von Robin Längert

Platz 3: American Honey von Andrea Arnold

Das Leben auf der Straße. Damit ist kein Milieu gemeint, sondern die Obdachlosigkeit. In dem Roadmovie American Honey der britischen Regisseurin Andrea Arnold ist diese jedoch alles andere als Trist. Die Möglichkeiten der Figuren mögen zwar beschränkt sein (woraufhin das 4:3-Format weißt), doch erstrahlen die im Naturlicht getränkten Bilder lebendiger denn je. Dieser Film transportiert ein einziges Lebensgefühl, eine Lebenseinstellung, die mit den verschiedenen Gesellschaftsschichten Amerikas konfrontiert wird. Doch das ist nur eine Nebensächlichkeit. Vielmehr fragt dieses Coming of Age-Drama nach dem Idealzustand in einem Moment, nach Notwendigkeiten, nach Dingen, an denen man festhält, festhalten sollte oder zu lange behält. Doch vor allem erzählt er von den Sehnsüchten und Trieben einer Generation, die langjährigen Normen den Rücken zuwendet. Lasst euch fallen und auffangen von diesem unscheinbaren Film, der euch schlussendlich erfüllen wird.

Platz 2: Blade Runner 2049 von Denis Villeneuve

Denis Villeneuve inszeniert mit Blade Runner 2049 nicht nur einen Meilenstein der jüngeren Blockbustergeschichte, sondern auch eine Fortsetzung des Science Fiction Films, welche qualitativ kaum schlechter ist. Gleich einer Katatonie wandert K durch die Ruinen der alten Welt. Ohne Zwischenmenschlichkeit, ohne physische Liebe, ohne Wissen über seine eigene Identität. Radioaktiv verseuchte Metropolen die an den Glanz der alten Welt erinnern, Ruinen der Sklaverei, eine dämmernde Katharsis in den großen Städten der Zivilisation. Die ehemals regnerische Tristesse findet ihren Ausdruck nun in bunt colorierten Szenarien wieder in der die Gewalt kurzzeitig eruptiv ausbricht, ein Schöpfer um Fruchtbarkeit bittet und friedliche Nexus8-Proteinfarmer noch immer von Blade Runnern gejagt und exekutiert werden sollen. Blade Runner 2049 ist zum einen Sinnsuche und die Erforschung des eigenen Ichs eingebettet in einem Thrillerplot der in großen Emotionen kulminiert. Am Ende bleibt die Frage: Sind wir fremdbestimmt durch äußere Einflüsse und selbst nicht mehr in der Lage frei zu handeln? Oder haben wir den Glauben an echte Wunder einfach schon verloren?

Platz 1: The Guest von Adam Wingard

Adam Wingard hieß die Genrehoffnung noch vor einigen Jahren. Mit The Guest liegt das Manifest eines ambitionierten Indie-Filmemachers vor, der hier einen abgefuckten Genremix abliefert, der so stilsicher inszeniert ist, dass man sich vor überlaufender Coolness kaum retten kann. Leichtfüßig springt der Film von Action und Verschwörungsthriller in Horror und Slahsermotive, Komödie ohne dabei seine Attitüde zu verlieren. Noch dazu gibt es einen Soundtrack der ein absoluter Knaller ist. Clan of Xymox, Survive, Love & Rockets, Stevie B. und und und. Dan Stevens wurde mit diesem Film unsterblich. Egal wie oft man sich diese Genrekonglomerat in den Player wirft, das Erlebnis nutzt sich nie ab. Da wir in jedem Podcast über diesen Film gesprochen haben verweisen wir an dieser Stelle einfach mal auf Folge 1. Da reden wir gute 10 Minuten über dieses audiovisuelle Erlebnis. Schöner können Filme kaum noch werden!

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